Hast du schon gehört… Unter Verdacht
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Politik ins Ohr: Wie ein Hörspiel mobilisiert und bildet
In einer Zeit, in der Fake News, Verschwörungserzählungen und extremistische Haltungen sich wie ein Lauffeuer über das Internet verbreiten, stellt sich die Frage, wie wir Menschen darauf vorbereiten können, diesen Bedrohungen zu begegnen. Hier kommt das Projekt "Hast du schon gehört…" ins Spiel, der einen innovativer Ansatz zur politischen Bildung im digitalen Zeitalter liefert.
Das Projekt "Hast du schon gehört…" kombiniert das Medium des Hörspiels mit moderner Technologie – Smart Speakern. Das interaktive Hörspiel bietet den Nutzenden eine partizipative Erfahrung, in der sie sich spielerisch mit Themen wie neurechten Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und Rassismus auseinandersetzen können.
zum Hörspiel: https://unter-verdacht.de

Im Gegensatz zu traditionellen digitalen Bildungsformaten, wie Webvideos oder Podcasts, bietet das interaktive Hörspiel einen partizipativen Raum, in dem die Nutzenden selbst Entscheidungen treffen und den Verlauf der Geschichte beeinflussen können. Dies fördert nicht nur das Engagement und die Beteiligung, sondern ermöglicht es der Zielgruppe auch, die Thematik aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und kritisches Denken zu entwickeln. Außerdem erreicht das interaktive Hörspiel die Nutzenden an einen Ort an dem normalerweise keine Politische Bildung stattfindet: dem eigenen Zuhause.
Aktuelle Ereignisse, wie die Umsturzpläne der Gruppe "Patriotische Union" um Heinrich XIII. Prinz Reuß, zeigen, welche Gefahr von neurechten Verschwörungsdenken ausgeht. Gleichzeitig müssen wir aber auch feststellen, dass diese Erzählungen inzwischen bis in die kleinste Zelle der Gesellschaft vorgedrungen sind. Sicherlich kennen die meisten Familien einen Onkel oder eine Tante die am Kaffeetisch von dunklen Mächten raunen, die hinter allem die Strippen ziehen...
In vielen Verschöwungserzählungen spielen Kinder eine wichtige Rolle. Schon seit dem Mittelalter hält sich die Lüge, dass Juden Christenkinder für Ritualmorde nutzen. In den 80er Jahren gab es die Satanic Panic und in den 2010er Jahren zog Pizzagate als Gruselgeschichte durch die Onlinewelt.
Gerade weil die Sorge um die Sicherheit der Kinder so eine ganz elementare ist, haben wir uns in diesem Hörspiel dazu entschlossen das zu thematisieren.
Das Projekt ""Hast du schon gehört…" versucht einen neuen Ansatz in der Nutzung moderner Technologie für die politische Bildung. Es zeigt nicht nur, wie wichtig es ist, Menschen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu sensibilisieren, sondern auch, wie man sie mit den richtigen Werkzeugen und Ansätzen erreichen kann. Dieses Projekt soll als Beispiel dafür dienen, dass politische Bildung mutig, innovativ und vor allem relevant sein muss, um in unserer schnelllebigen, digitalen Welt Wirkung zu zeigen.
Podcast „Geteiltes Leid“ - gefährliche Verschwörungsideologien
Arbeit und Leben hat im Rahmen des Projekts „Hast du schon gehört“ einen neuen Podcast entwickelt, der sich einem brisanten und hochaktuellen Thema widmet: der Verbreitung von Verschwörungsideologien und deren Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaft. Der Doku-Podcast „Geteiltes Leid“, der mit Unterstützung des Programms „Demokratie im Netz“ der Bundeszentrale für politische Bildung realisiert wurde, geht ab dem 8. November 2024 an den Start.
In vier packenden Episoden erzählt Autorin und Host Olga Herschel gemeinsam mit dem Undone-Investigativreporter Sören Musyal die Geschichte von Leonie. Die junge Frau erhält 2019 eine verstörende Diagnose: dissoziative Identitätsstörung, ausgelöst durch angeblichen rituellen Missbrauch durch ihren Vater – an den sie sich nicht erinnern kann. Was folgt, ist eine jahrelange Auseinandersetzung, die nicht nur Leonies Leben, sondern auch das ihrer Eltern dramatisch verändert.
Der Podcast beleuchtet kritisch, wie Verschwörungsideologien, falsche Erinnerungen und fragwürdige therapeutische Ansätze massive Schäden anrichten können – sowohl für Einzelpersonen als auch für die Gesellschaft. Olga Herschel, Kinder- und Jugendpsychiaterin und Autorin des Podcasts, sagt dazu: „Für mich geht es in diesem Podcast um die Frage, wie eine Jahrzehnte alte Verschwörungstheorie noch immer frei kursieren kann – und wie sie Menschen in Deutschland tagtäglich schweren Schaden zufügt.“
Arbeit und Leben hat es sich im Rahmen von „Hast du schon gehört“ zum Ziel gesetzt, die Mechanismen hinter solchen Ideologien offenzulegen und einen Beitrag zur politischen Bildung zu leisten. Khesrau Behroz, Co-Gründer von Undone und Story Editor von „Geteiltes Leid“, beschreibt die Bedeutung des Podcasts: „Die Recherche ist ein Musterbeispiel für investigativen Journalismus. Sie rückt ein bisher kaum beachtetes Thema in den Mittelpunkt und nimmt auch die Politik in die Pflicht: So wie es ist, kann es nicht bleiben.“
„Geteiltes Leid“ zeigt eindrücklich, wie Verschwörungserzählungen in therapeutischen Kontexten, in den Medien und in der Gesellschaft schleichend Schaden anrichten – und macht auf die Verantwortung von Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aufmerksam. Die erste Episode erscheint am 8. November 2024, weitere Folgen gibt es jeden Freitag auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Mit diesem Projekt setzt Arbeit und Leben ein starkes Zeichen gegen Desinformation und für die Stärkung der Demokratie.
"Wenn Hilfe schadet" erschienen auf taz.de
"Geteiltes Leid: Dieser Doku-Podcast deckt Verschwörungstheorien über sexuelle Gewalt in Psychotherapiepraxen auf" erschienen auf elle.de
"Berliner Psychotherapeuten totale Schwurbler? Dabei sollten Patienten hellhörig werden" erschienen auf Berlin live
"Verschwörung und Missbrauch: Khesrau Behroz im Interview zum neuen Undone-Podcast" erschienen auf podcast.de
"Investigativ-Podcast “Geteiltes Leid” thematisiert dubiose Psychotherapien." erschienen auf turi2.de
Der Podcast auf Platz 1 der Apple Podcastcharts (Kalenderwoche 48 | 2024)
Gesamtlaufzeit:
01/2022 - 12/2024
aktuelle Laufzeit:
04/2023 - 12/2024